CAESAR BRONZE-
KATEGORIE PACKAGING
kest
Die Dirneder Mühle mahlt…
„Ich hätte nicht geglaubt, dass das Verpacken von Mehl eine dermaßen komplexe Angelegenheit ist,“ wundert sich Walter Stromberger, einer der Geschäftsführer der kest Werbeagentur über die plötzlich auftauchende Herausforderung, die sich die Agentur mit dem behutsamen Redesign der Dirneder Mühle in Perg im oberösterreichischen Mühlviertel da eingehandelt hatte.
„Es macht einen Unterschied im Volumen, wenn sich der Mahlgrad des Mehls ändert. Soll heißen: ein griffiges Mehl hat mehr Volumen als ein glattes, Roggenmehl ein anderes als Dinkelmehl oder Weizenmehl. Und Backmischungen haben überhaupt andere Volumina. Das bedeutet unterschiedliche Packungsgrößen und dabei soll alles trotzdem maschinell verarbeitungsfähig sein… Das ist wirklich eine überraschende Herausforderung!“
Es ist also nicht so, dass man ein neu entwickeltes Design 1 zu 1 auf die Verpackungen druckt. Jedes Stück muss auf das vorgegebene Format abgestimmt werden.
Und dass das Design auch im Großformat, also in Dimensionen für den B2B-Vertrieb funktionieren muss und die Botschaft vom guten Mehl der Dirneder Mühle sowohl in die privaten als auch in die kommerziellen Backstuben tragen soll, ist Grundanspruch.
Dass außen drauf steht, was innen drin ist, kann man prosaisch mit einer Produktbezeichnung abhandeln. Man kann es aber auch mit einer handlungsorientierten Aussage vermitteln. „Hier hat jemand etwas gemacht. Nämlich Korn aus der näheren Umgebung im Mühlviertel zu Mehl vermahlen.“ Solche Aussagen schaffen mehr Beziehung und Identifikation. Und das sollte das gesamte Redesign der Dirneder Mühle und natürlich auch das Verpackungsdesign der Produkte schaffen.
Immerhin ging es ja darum, einen Prozess einzuleiten, mit dem die mehr oder weniger anonyme Belieferung von Bäckereien mit dem Silowagen durch einen verstärkten Vertrieb an Endkunden ergänzt werden sollte. Das neue, frische Design sollte dabei einerseits ein unverwechselbares Einkaufserlebnis schaffen, andererseits aber auch an den bisher gewohnten Farbcodierung der Verpackungen anknüpfen. Weizen war rot, Dinkel gelb und Roggen blau. Das ist es auch geblieben. Nur frischer, auffälliger und mit mehr Farbe.
Die dem neuen Design entsprechende Neuausstattung des bestehenden Mühlenladens, die Einrichtung eines Webshops und die Entdeckung des Brotbackens durch die Oberösterreicher*innen während des Corona Lockdown haben dazu beigetragen, den Verkauf an Endkunden schon im ersten Jahr zu verfünffachen.