CAESAR GOLD-
KATEGORIE KOMMUNIKATION IN DER KRISE
Fredmansky
#drinnenvsdraussen Challenge
Und dann ist plötzlich alles ganz anders…
Im Nachhinein sieht ja alles genial einfach aus. Aber wenn man als Agentur mitten in einer sensationell erfolgreichen Kampagne steckt, im beginnenden Frühjahr alles vorbereitet ist, sie so richtig in die Breite auszurollen und dann steht von heute auf morgen alles still… Dann schluckt man wohl schon ein wenig. Und wie wir alle wissen, war das Mitte März 2020 die unausweichliche Realität. Auch für die Agentur Fredmansky.
„Wir sind es gewöhnt, extrem flexibel zu sein, weil wir immer wieder einmal sehr schnell reagieren und improvisieren müssen“, sagt Creative Director Marco Steiner zur logistischen Herausforderung. „Binnen kürzester Zeit waren wir alle im Home Office und binnen ebenso kurzer Zeit haben wir die ursprüngliche ‚Naturraum-Kampagne‘ auf Krisenmodus umgestellt. Und zwar so, wie man es in einer Krise am meisten braucht, nämlich mit positiver Energie!“
Positive Energie beibehalten! – das war auch Auftrag von OÖ. Tourismus, der im Herbst des Vorjahres die „Naturraum-Kampagne“ beauftragt hatte. „Wir haben uns daher auf das Kernthema der ursprünglichen Kampagne konzentriert: Draußen ist es schöner, besser, authentischer, sinnlicher als drinnen oder virtuell! Die Ansage der Bundesregierung war allerdings: ‚Daheim bleiben! So wenig Kontakte wie möglich! Und so risikolos wie möglich!‘ Da war an ein ‚Draußen‘ nicht wirklich zu denken. Also haben wir eine Challenge daraus gemacht und unser Publikum dazu ermuntert, ihre Sehnsuchts-Outdoor-Aktivitäten in die Küche, ins Büro, ins Wohnzimmer oder wohin auch immer zu verlegen und ein Bild davon zu teilen.“
Anfangs wurden auch Prominente aus der Sport- und Outdoor-Welt eingeladen, ihre Sehnsuchts-Outdoor-Aktivitäten im Wohnungskontext auf Instagram herzuzeigen und mit dem Hashtag #drinnenvsdraussen zu taggen. Aber schon nach kurzer Zeit entwickelte sich die Challenge zum Selbstläufer. Die User der Community, die schon aus der „Naturraum-Kampagne“ aufgebaut war, übertraf sich in skurrilen Inszenierungen ihrer Outdoor-Gelüste. Da wurden Küchenfronten mit Pickel und Seil erklommen, da wurde im Kinderzimmer campiert, auf Betten und auf Hängematten gesurft, Radmarathons im Liegen neben der Wohnzimmercouch absolviert und neben dem Küchentisch am Boden gepicknickt.
Bei allem Klamauk, der in den Ideen steckte, sollte dabei aber auch nicht auf die Pietät vergessen werden. Zu diesem Zeitpunkt war ganz Europa im ersten Lockdown und nur knapp jenseits der Grenzen des Landes starben massenhaft Menschen weil Plätze auf den Intensivstationen fehlten.
Aber mit Zuversicht, Leichtigkeit, Fröhlichkeit und der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühl kam man damit auch niemals in Konflikt. Marco Steiner hat also allen Grund, positiv Bilanz zu ziehen: „Wir haben die Message der ursprünglichen Kampagne weitergeführt, wir haben positive Stimmung und Zuversicht aufrecht erhalten, haben tolle Zahlen damit erreicht, viel Freude damit gehabt und die Community gestärkt. Und mit dem Ende des Lockdowns haben wir die Naturraum-Kampagne nahtlos weiterführen können.“