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manfredlang

Höchster Anspruch trifft auf höchste Qualität

„Als junger Fotograf hätte ich am Allerliebsten immer nur schöne Autos fotografiert,“ sagt Manfred Lang und setzt fort: „mit zunehmender Reife sind mir aber schöne Textilien lieber geworden. Und wenn ich sie dann anfasse, dann werden sie für mich gleich noch einmal schöner!“ So viel zur Motivation des Fotografen mit Studio in St. Florian, hochwertige Textilien zu fotografieren. Auf seine Initiative hin ist daher auch vor fünf Jahren die Zusammenarbeit mit Leitner Leinen zustande gekommen. Eine der allerletzten Leinenwebereien im Mühlviertel, die den Kahlschlag dieses traditionsreichen Erwerbszweigs in den 1970er bis 1990er-Jahren überlebt hat. Mit viel Überlebenswillen und mit einem bedingungslosen Commitment zu höchster handwerklicher Qualität. Sozusagen die Traum-Paarung zwischen zwei Unternehmen, die hinsichtlich ihrer Vorlieben und ihrer Qualitätsansprüche im Gleichklang sind.

„Nach dem ersten Katalog, der sehr gut angekommen ist, haben wir vermehrt die Haptik, die Handwerklichkeit und die hohe Qualität der Stoffe in den Mittelpunkt gestellt und die Hersteller lassen uns da auch völlig freie Hand.“ 

Nach der Sichtung der Stoffe aus der neuen Kollektion werden gemeinsam mit Art Direktorin Barbara Kartusch Moodboards entworfen, mit denen jene Stimmungen skizziert werden, in denen die Stoffe und die daraus entstehenden Produkte inszeniert werden sollen. Meist eine ausgewogene Mischung aus indoor und outdoor. Das wird grundlegend mit den Auftraggebern abgesprochen und dann wird fotografiert. Die Hersteller sehen erst den druckfertigen Katalog zur Endkontrolle und dabei gibt es, wenn überhaupt, nur winzige Anpassungen. „Ehrlich gestanden: wir engagieren uns da auch wirklich so intensiv, dass es für die Auftraggeber wirklich nichts zu meckern geben könnte. Wir denken das Produkt ja im Ganzen. Also nicht nur die Fotos für sich, sondern das ganze Druckwerk. Und das wiederum in Abstimmung mit vorhergehenden Katalogen. So wird etwa für jeden Katalog im Vorfeld eine durchgehende Dramaturgie der Farbstellung der Stoffe komponiert.“

Das eigentliche Shooting findet dann zu einem Teil im Studio in St. Florian statt. Da werden gewaltige Sets aufgebaut, denn kaum einer der Räume, die im Katalog abgebildet sind, existiert so in Natura. Für die Aufnahmen im Freien geht es dann, wie zuletzt etwa, nach Italien. 

„Da ist dann ganz schön was los!“ sagt Manfred Lang. „Die Art-Direktorin fährt mit der Stylistin und einem Auto voller Stoffe und Fertigprodukte los. Dann die Foto-Mannschaft hinterher mit zwei Transit-Bussen voller Equipment und Requisiten von der Holzbadewanne bis zum Himmelbett. Alles schon so zusammengestellt, dass der Aufbau dann ruck-zuck geht.“ Zeit ist ja teuer, weil die exklusiven Locations, die man für die internationale Präsenz ja braucht, ihren durchaus stolzen Preis haben. Sechs Leute werken dann vor Ort vier Tage lang bis alles im Kasten ist.

USA, Australien, Frankreich und Japan sind neben Mitteleuropa mittlerweile die Märkte, für die Leitner Leinen seine exklusiven Leinenprodukte herstellt. Vorhänge, Badetextilien, Bett und Tischwäsche werden in den Katalogen präsentiert.

„Eigentlich ist es ein schönes Bilderbuch, das wir produzieren. Mit gediegenen Fotostrecken und dazwischen wieder fast leeren Seiten mit ganz wenig Text in einer ausgesucht schönen Typografie – damit die Betrachter*innen zum Durchatmen kommen wenn ihnen vorher die Luft weggeblieben ist angesichts der Qualität der Produkte, die wir uns bemühen in ihrer Anmutung und Haptik nicht nur abzubilden sondern fühlbar zu machen.“