CAESAR NOMINIERUNG –
KOMMUNIKATION IN DER KRISE
Christine Kienesberger
Der passende Zeitpunkt
„Es hätte sich besser kaum fügen können!“ ist Christine Kienesberger noch immer begeistert von der Gunst der Stunde, die zur letztendlichen Entstehung der „Sendung mit der Mai“ geführt hat.
„Ich arbeite schon seit 2007 mit der Kinderliedermacherin Mai Cocopelli zusammen. Und schon seit Langem hatte sie den Wunsch, ein eigenes Sendeformat über Internet anbieten zu können. Die Grundlagen an Hardware waren teils schon vorhanden. Ein zum Studio umgebautes Büro existierte, in dem immer wieder einzelne Lieder auf Video aufgenommen wurden, die Kameras und grundlegend auch die Erfahrung mit dem Medium Video. Was gefehlt hat, war einfach die Zeit für ein konsequentes Durchdenken, das Entwickeln einer Dramaturgie und schlussendlich für die Umsetzung des doch ziemlich großen Projekts.“
Und dann kam der erste Lockdown und damit ein erzwungener Stillstand für die Cocopelli Family. Über Skype wurde organisiert und getüftelt und jede*r der Beteiligten war durch die produktive Arbeit positiv abgelenkt von der zu der Zeit höchst fraglichen Zukunftsperspektive.
„Mai Cocopelli hat die Videos selber geschnitten und ich war für die Bildschirmgrafik und die Präsentaton im Web zuständig. Der Großteil der Arbeit konnte über das Internet abgewickelt werden und so gingen bis Ende April bereits drei Sendungen online.“
Im Endeffekt wurde mit dem interaktiven Kinderprogramm also nicht nur die Situation für Familien mit Kleinkindern im Lockdown erträglicher gestaltet, sondern auch die Situation für die an der Produktion Beteiligten entschärft.
„Wir haben solche Freude damit gehabt, dass die Sache so gut funktioniert hat, dass wir eigentlich gar nicht auf die Idee gekommen wären, uns für einen Preis zu bewerben. Für uns war die Freude über das Gelingen und den großen Zuspruch schon genug. Daher war es purer Zufall, dass wir übehaupt zum CAESAR eingereicht haben. Ich habe gerade die Ausschreibung zur Sonderkategorie ‚Kommunikation in der Krise‘ im Internet gelesen und wie es der Zufall wollte, ist auf meinem Bildschirm die Werbung „Ja für OÖ“ mit einem großen Bild von Mai Cocopelli aufgepoppt. Da ist bei mir der Funke übergesprungen und wir haben beschlossen, einzureichen.“
Dass die „Sendung mit der Mai“ nicht nur eine Corona-Blüte war, zeigt die Tatsache, dass mittlerweile schon an der siebten Sendung gearbeitet wird.