Die Krise hat der Digitalisierung einen großen Schub gegeben.

Wie organisierst/strukturierst Du Dich in Deiner Home-Office-Zeit damit Du dranbleiben kannst und Dich nicht verzettelst?

Im Einsatz ist bei uns Microsoft Office 365. Alles Daten liegen bei uns daher in der Cloud und können dadurch sehr einfach mit anderen geteilt werden. Besprechungen werden in der Regel mit dem Programm „Teams“ abgehalten. Neben den gängigen Video-Call Funktionen gibt es hier auch die Möglichkeit für Kollaboration. SO gibt es bspw. eine „Whiteboard“ Funktion, wo man schnell und einfach auch während eines Calls seinen Bildschirm teilen und Skizzen wie auf einem Whiteboard erstellen kann. Zeitaufzeichnung und Ticket-Management für Kundenanfragen laufen über externe Online-Tools. Wenn aber bspw. ein Kunde bereits ein Online Tool für Video-Calls in Verwendung hat und dieses nutzen möchte, stellen wir uns natürlich darauf ein. Aber grundsätzlich halten wir Besprechungen oder Workshops immer über das Programm „Teams“ ab.

Wer ist in Deiner Home-Office-Zeit noch anwesend, der sonst nicht da ist und wie wirkt sich das auf Dich und Deine Arbeit aus?

Ich teile mir aktuell mit meiner Lebensgefährtin das Büro. Grundsätzlich funktioniert die räumliche Teilung ganz gut, wobei ein paar Arbeitsregeln aufgestellt wurden, um ein reibungsloses Miteinander zu sichern. Eine Regel ist z.B., dass Telefonate oder längere Telefonkonferenzen getrennt abgehalten werden, da ansonsten der Lärmpegel zu hoch wird. Wenn einer von uns sich wirklich konzentrieren muss, werden Kopfhörer aufgesetzt. Was jedoch manchmal zum Problem wird, ist die Leistung der Bandbreite aufgrund der starken Nutzung des Internets. Hier zeigt sich, wer im Homeoffice effizient arbeiten möchte, braucht eine gute Internetanbindung. Da ich und meine Lebensgefährtin für unsere Arbeit beide Office 365 verwenden, regelmäßig Telefonkonferenzen abhalten und gleichzeitig ständige Daten synchronisieren, ist die verfügbare Bandbreite manchmal zu wenig. Dies wirkt sich leider insofern so aus, dass das Arbeiten mit Online-Tools nicht oder nur eingeschränkt möglich ist.

Würdest Du nach der Krise gern weiterhin im Home-Office arbeiten oder lieber doch wieder im Büro? Warum?

Nachdem Homeoffice bereits vor der Krise schon State-of-the-Art war, kann ich die Frage definitiv mit ja beantworten. Da wir einen Agentur für digitales Marketing sind, wird sich an der Struktur oder an den Abläufen der internen Prozesse nicht viel ändern. Im Gegenteil. Was sich in Richtung Akquise und Projektmanagement ändern wird bzw. wir versuchen noch intensiver zu nutzen, ist der Einsatz von Video-Calls, Collaborations-Tools und Online-Präsentationen wenn es um Kundentermine geht oder die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern

Kannst Du der derzeitigen Lage positive Aspekte abgewinnen?

Ja. Trotz der Teils tragischen Auswirkungen, hat die Krise der Digitalisierung einen großen Schub gegeben. Arbeitsprozesse sind digitaler geworden, Barrieren im rechtlichen Bereich sind teilweise geringer und die Hemmschwelle bei Kunden (B2B & B2C) Online-Tools zu verwenden und digital(er) ist definitiv gesunken.

Wie vertreibst Du Dir die Zeit bzw. kannst Du die Krise schöpferisch verarbeiten?

Einer der wenigen Vorteile die COVID-19 aufgrund der angeratenen „Isolation“ mit sich bringt, ist Zeit, um meinen Bücherstapel zu lesen, Zeitschriften durchzublättern und die vielen Bookmarks in meinem Browser durchzugehen. Nachdem ein Hauptaugenmerk unserer Dienstleistung auf der strategischen Beratung im digitalen Marketing liegt, kann ich die Zeit für kreative Konzepte für neue Dienstleistungen nutzen oder um den Fokus bzw. Zielgruppen der Agentur zu schärfen. Das sind in der Regel Punkte, die im Tagesgeschäft doch oft untergehen oder zu wenig Beachtung finden.

Was ist Dir schon Unerwartetes / Lustiges / Kurioses passiert im Home-Office?

Während einer Videokonferenz hat eine Teilnehmerin vergessen ihr Mikro auf stumm zu schalten und hat dadurch den Teilnehmern etwas unfreiwillig Einblicke in Ihr Privatleben gegeben. Ein anderes Mal hat ein Teilnehmer versucht seine Kamera zu aktivieren, obwohl die schon längst aktiv war. Das blöde war nur, dass seine Lautsprecher nicht funktioniert haben und wir ihm das nicht sagen konnten.