DENKFRÜHSTÜCK - Der neue Klang
IMPROVISIEREN. MUTIG SEIN. PERSPEKTIVEN WECHSELN.
„Wann hast du zuletzt bewusst einen Schritt raus aus der Routine gemacht, um etwas Neues zu probieren?“
Beim Denkfrühstück am 4. November im ORF-Landesstudio Linz stand genau diese Frage im Raum. Nicht als rhetorischer Einstieg, sondern als Einladung, Neugier zuzulassen und Begeisterung entstehen zu lassen, bevor etwas perfekt ist.
Zu Gast war Percussion-Künstler und Klangforscher Bernhard Schimpelsberger, der in seiner Arbeit mit Klängen, Rhythmen und kulturellen Einflüssen Verbindungen schafft: zwischen Menschen, Ideen und Märkten. Er beschreibt sich selbst als Brückenbauer und als Übersetzer zwischen Welten. Und er zeigte, wie aus Experimentierfreude, persönlicher Handschrift und dem Mut, einfach los zu gehen, tragfähige Projekte entstehen.
Im Zentrum stand dabei nicht das fertige Ergebnis, sondern der Weg dorthin: Improvisation als Methode, um Entwicklung möglich zu machen. Dieser Ansatz ist nicht nur musikalisch, sondern auch unternehmerisch relevant: Märkte entwickeln sich dort, wo Resonanz entsteht. Wenn Menschen miteinander in Austausch treten, Perspektiven teilen und gemeinsam Lösungen formen.
BIST DU BEREIT, LOSZUGEHEN UND NEUE FACETTEN ZU ENTDECKEN?
Lassen wir Neues entstehen. Dafür braucht es keine perfekten Bedingungen, sondern die Bereitschaft, ins Tun zu kommen.
© Eric Krügl
„Das Leben ist eine große Improvisation. Gerade als Künstler sagt man oft Ja, obwohl man nicht genau weiß, was dann passiert.“
–
betont Bernhard Schimpelsberger
© Eric Krügl
Ideen werden zu Projekten, zu Angeboten. Aber dazu muss man sich zeigen, miteinander sprechen, ausprobieren. Improvisation bedeutet dabei nicht Leichtsinn, sondern vielmehr Offenheit: einen Gedanken laut aussprechen, teilen und weiterentwickeln. Der passende Markt wird sichtbar, wenn eine Idee mit Menschen geteilt wird und Resonanz entsteht.
Die Botschaft war klar: Nicht warten, bis etwas perfekt ist.
„Beginne mit dem, was du kannst.“
Nicht erst auf den perfekten Moment oder die große Vision. Der erste Schritt ist bereits die Methode. Für Unternehmer:innen bedeutet das: Ideen müssen nicht „fertig“ sein, um real zu werden. Das oft empfohlene „Groß Denken“ kann antreiben – oder auch blockieren.
Schimpelsberger erklärt es einfach:
“Es ist sinnvoll, groß zu denken, aber im Kleinen zu beginnen. Um ins Tun zu kommen.”
Handlung erzeugt Richtung. Wege entstehen im Gehen.
Was wir nicht wissen, lernen wir unterwegs. Und wir müssen es nicht allein lernen. Wir holen Menschen dazu, die ergänzen, was uns fehlt. Und manchmal braucht es auch radikale Entscheidungen: Loslassen, was nicht trägt, um Raum für das zu schaffen, was entstehen kann.
Mut und Neugier sind zentrale Ressourcen im unternehmerischen Alltag. Wer sich selbst vertraut, bleibt beweglich. Und Bewegung schafft Resonanz: im eigenen Umfeld, im Markt und im Netzwerk.
„START WITH WHAT YOU KNOW.“ FANGE AN UND DANN LERNE DAZU
Eine Einladung, nicht zu warten, sondern anzufangen. Wenn du wachsen willst, musst du es angehen. Aktiv werden. Oder willst du lieber warten, dass der Markt auf dich zukommt?
„Lernen ist das Chili, Salz und der Zucker im Leben.“
Ein Impuls an uns, Lernen als etwas Lebendiges zu sehen. Als Aufforderung zum Ausprobieren und Weiterkommen. Und das Ganze mit Abenteuerlust und Neugier angehen. Nicht am Ende, sondern unterwegs. Schritt für Schritt. Und nicht als Pflicht, sondern als Prozess, der Spielraum öffnet.

„Offenheit, Leidenschaft und diese Abenteuerlust, sich auf etwas einzulassen. Das hat mich aufhorchen lassen, denn genau das kommt im Businessalltag oft zu kurz. Aber brauchen wir nicht genau diesen Zugang, damit etwas wirklich Relevantes entstehen kann?
Wir dürfen uns bewusst Freiräume schaffen – für Austausch mit anderen, für neue Perspektiven und Impulse. Mit dem Denkfrühstück schaffen wir genau diese Möglichkeit“
–
Jörg Neuhauser
Fachgruppenobmann-Stv.
LUST AUF EIN ABENTEUER? JA, ABER MIT UNTERNEHMERISCHEM FOKUS!
Improvisation bedeutet nicht, alles dem Zufall zu überlassen, sondern unterwegs bewusst Entscheidungen zu treffen.
Bernhard Schimpelsberger gab uns dazu seine Orientierungsfragen mit, die er sich immer stellt:
- Hat das Projekt für mich langfristige Relevanz – auch in 2, 5 oder 10 Jahren?
- Ist es wirtschaftlich tragfähig – kann ich davon leben, nicht nur überleben?
- Passt es zu meiner aktuellen Situation und Energie, zu meinen Werten?
© Eric Krügl
ZUM WEITERDENKEN
Unternehmerische Entwicklung entsteht nicht durch perfekte Planung, sondern durch Resonanz, Sichtbarkeit und Austausch. Durch Vertrauen in die eigene Bewegung. Und durch ein starkes Netzwerk.
Wir beginnen mit dem, was wir haben.
Wir lernen im Tun. Und wir entscheiden bewusst, was weitergeht – und was gehen darf.
GEDANKEN-BLITZLICHTER DES DENKFRÜHSTÜCK

„Was mich angesprochen hat, war der Impuls zu den unterschiedlichen Rollen im Leben. Ich habe kurz reflektiert und festgestellt, dass auch ich mich mit einem Ja auf Situationen eingelassen habe. Auch wenn ich nicht wusste, was kommt. Diese Offenheit hat mich weitergebracht. Und es hat mir gezeigt, wie wertvoll bestärkende Menschen sind – Familie, Freund:innen, ein gutes Netzwerk.
Wichtig ist für mich, Ruhepole zu schaffen. Zwischen Wachstum und schnellem Arbeitsalltag bewusst abschalten – ob in der Natur oder mit Musik. Speziell im digitalen Zeitalter wichtiger denn je.„
Klaus Lienerbrünn

„Spannend fand ich Bernhards Rolle als Vermittler zwischen den Welten. Musik ist seine Sprache. Auch wir in der Kommunikation vermitteln und schaffen damit Verbindungen.
Zwei Impulse nehme ich mir noch mit: Die offene Haltung, nämlich Ja zu sagen, auch wenn man nicht genau weiß, was kommt. Mich auf etwas einzulassen und darauf zu vertrauen, dass es funktioniert. So kommt man in den Flow. Und die Aussage von Bernhard: “Lernen ist geil.” Wenn wir offen sind, lernen wir jeden Tag, mit jedem Austausch. Indem wir einfach machen, verhindern wir Stillstand“
Katharina Übleis

„Ich war schon mehrmals beim Denkfrühstück dabei und treffe hier jedes Mal spannende Menschen, die mich inspirieren. Der Impuls zum Improvisieren hat mich heute besonders abgeholt. Man kann Projekte bis ins Detail planen – aber am Ende braucht es die Fähigkeit, spontan zu reagieren und mit dem umzugehen, was passiert. Für mich ist das eine Erinnerung daran, offen für Momente zu bleiben, in denen man nicht alles kontrollieren kann. Genau dort entstehen neue Ideen und Entwicklungen, die man vorher nicht denken konnte.“
JeanClaude Grieco












