Das war das Denkfrühstück vom Dienstag, 15. März 2022
Unser Gast: Wolfgang Tonninger
Thema: Werbung als Konflikt
Almblitz.com heißt das Unternehmen von Wolfgang Tonninger. Kein jogltischiges Après-Ski Programm sondern eine Vielfaltsagentur mit verschiedenen Ausgängen ins Möglichkeitenland. Da geht es um Integration, soziales Engagement, um Kommunikation, Bildung, um’s Erkennen von Möglichkeiten, um’s Wahrnehmen und Zuhören, um Dokumentarfilme und um die Macht von Geschichten.
„Wenn wir in einer Geschichte immer schön harmonisch bleiben, dann haben wir bestimmt niemanden gegen uns! Denn am Schluss ist niemand mehr da, der uns zuhört.“
Geschichten leben von Herausforderungen, von Umwegen von unvorhergesehenen Wendungen, vom (fast) Aufgeben, vom Umkehren, vom Zweifeln, vom Fallen und wieder Aufstehen, vom Licht und vom Schatten.
„Der Schatten gibt die Kontur!“
Die „Marke“ scheint die Heilige Kuh unserer Werbegesellschaft zu sein. Wir maßen uns an, bestimmen zu können, wofür _unsere_ Marke steht. Irrtum! sagen die wirklichen Fachleute. Die Inhalte einer Marke bestimmen nämlich jene, die unsere Geschichte hören. Warum also die Marke völlig unbefleckt und stromlinienförmig die Unternehmens-Message-Control als Mantra herunterbeten? Warum berichten wir nicht von Schweiß, Blut und Tränen bei der Entstehung, bei der Weiterentwicklung? Dann wird die Story spannend, menschlich, ehrlich. Und die Marke im besten Sinn „angreifbar“ und spürbar.
„Mit dem Erlebten kommen die Emotionen!“
Das, woran wir uns aus eigener (körperlicher oder sinnlicher) Erfahrung erinnern, löst in uns Emotionen aus. Und Emotionen sind es, die unsere Wahrnehmung und unser Handeln ganz wesentlich beeinflussen.
„Den Schritt ins Dunkle wagen.“
Wie im echten Leben, gibt es auch für Marken und für Stories Veränderung. Wer nur einen Plan hat, geht unter, wenn der nicht mehr funktioniert. Daher geht es auch darum, alternative Szenarien zuzulassen. Wenn im Straßenverkehr plötzlich ein Reh auf die Straße springt, müssen wir auch spontan reagieren. Die festgelegte Spur verlassen. Manchmal wissen wir auch nicht, wohin das Ausweichmanöver führt. Wir sollten daher hin und wieder einmal den Schritt ins Dunkle wagen und uns darauf einlassen, wo wir wieder an Licht kommen.
Den Mitschnitt des Denkfrühstücks mit Wolfgang Tonninger sehen Sie hier.
Wolfgang Tonninger ist Coach und Berater, war Stunt Double, Alpincoach für Brad Pitt, Schauspieler und Filmemacher, Autor und Initiator von Beyond-Storytelling Camps.
Buchveröffentlichungen:
„Auf dem Weg zu einer neuen Gangart – ein Lesebuch für die Stille Zeit“ (Almblitz Verlag) und „Wegmarken im Möglichkeitenland“ (Carl Auer Verlag).